Frauen forsch(t) voran!
(english version below)
Margaret Hamilton. Jane Goodall. Marie Curie.
Jennifer Doudna. Tiera Guinn.
Ada Lovelace.
Was verbindet uns?
Neugier und das Streben, den Dingen tiefer auf den Grund zu gehen. Und: unser Geschlecht. Wir sind Frauen in der Wissenschaft – Wissenschaftlerinnen. Heute ist der Ada Lovelace Day, er findet alljährlich an jedem zweiten Dienstag im Oktober statt und wurde nach mir benannt, um mich als erste Programmiererin zu ehren und die Frauen in Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik und Technischen Berufen sichtbar zu machen.
Denn immer noch sind Frauen in der Wissenschaft unterrepräsentiert, ihr Anteil in der industriellen Forschung und Entwicklung ist niedrig, und ebenso selten sind Lehrstühle und Leitungspositionen durch Frauen besetzt.
Wir sind bereits auf einem guten Weg, aber wir möchten noch mehr tun
Im ADA Lovelace Center wollen wir dazu beitragen, Frauen mehr Raum in der Forschung zu geben. Daher möchte ich Ihnen heute drei Wissenschaftlerinnen des Forschungsprojekts vorstellen und sie natürlich zu Wort kommen lassen.
Wer bist du und was ist deine Aufgabe im ADA Lovelace Center?
Mein Name ist Michaela Benz und ich leite die Applikationen »Robuste KI für Digitale Pathologie« und »EmPath – Empowering Pathologists with AI Authoring« im ADA Lovelace Center. Unser Ziel ist es, robuste und mit wenig Daten anpassbare KI-Verfahren für die Pathologie zu entwickeln, mit denen man beispielsweise die Tumorzusammensetzung automatisch analysieren kann. Die Kompetenzsäulen »Few Labels Learning« und »Few Data Learning« spielen daher eine große Rolle und durch die Fragestellungen aus den Applikationen arbeite ich auch in diesen Säulen mit.
Wie bist du zum Fraunhofer gekommen und was fasziniert dich an deiner Arbeit in der angewandten Forschung?
Mich faszinieren besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Einblicke in medizinische Fragestellungen. Zudem finde ich es spannend an der Schnittstelle zwischen Forschung und Transfer in Anwendungen zu arbeiten. Mein beruflicher Werdegang war nicht geradlinig. Nach meinem Lehramtsstudium hat es mich gereizt noch etwas Neues zu Lernen. Dabei habe ich zufällig den Aushang für eine Promotionsstelle in einem interdisziplinären Sonderforschungsbereich an der Universität entdeckt. Darüber sind dann auch Kontakte ans Fraunhofer IIS entstanden.
Was würdest du jungen Frauen mitgeben, die sich für eine wissenschaftliche Laufbahn interessieren?
Ich finde die Verbindung mit anderen Wissenschaftlerinnen wichtig, da das zusätzliche gegenseitige Motivation schafft und man sich über Fragestellungen und Themen austauschen kann, die einen umtreiben. Eine Möglichkeit bietet zum Beispiel auch das josephine® Mentoring-Programm für Studentinnen am Fraunhofer IIS, bei dem ich selbst schon zweimal Mentorin sein durfte.
Wer bist du und was ist deine Aufgabe im ADA Lovelace Center?
Mein Name ist Jessica Deuschel und ich forsche gemeinsam mit meinen ADA Lovelace Center-Kollegen daran, wie Informationen aus unterschiedliche Modalitäten verknüpft werden können, um daraus automatisch auf affektive Zustände schließen zu können. Der Fokus unserer Applikation »Nachvollziehbare KI zur multimodalen Zustandserkennung« liegt hierbei auf dem Zustand der Überforderung, der sich beispielsweise durch Veränderungen in Modalitäten, wie der Augenbewegung, Pupillengröße, der Mimik oder Biosignalen wie EKG oder Hautleitfähigkeit zeigt. Besonders spannend finde ich auch die Fragestellung, wie man die einzelnen Sensoren abhängig von ihrer Zuverlässigkeit kombinieren kann, um eine höhere Transparenz und Robustheit zu ermöglichen.
Wie bist du zum Fraunhofer gekommen und was fasziniert dich an deiner Arbeit in der angewandten Forschung?
Ich kam über das ADA Lovelace Center zum Fraunhofer IIS. Nach meinem Mathestudium wollte ich gerne tiefer in den Bereich Datenanalyse und lernende Verfahren einsteigen und wurde von meinem Professor auf das ADA Lovelace Center aufmerksam gemacht.
An der angewandten Forschung, speziell im Bereich multimodaler Zustandserkennung, fasziniert mich das Zusammenspiel aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Bereiche wie Bildverarbeitung, Medizintechnik, Psychologie und KI. Die Vielseitigkeit, Kreativität, die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams und der eigene Lernerfolg machen die Arbeit in der angewandten Forschung für mich attraktiv.
Was würdest du jungen Frauen mitgeben, die sich für eine wissenschaftliche Laufbahn interessieren?
Am einfachsten gelingt der Einstieg über eine Hiwi-Tätigkeit an der Universität oder am Fraunhofer IIS. Auch ein Quereinstieg ist grundsätzlich möglich, denn das Fraunhofer IIS besteht aus einem bunten Team, nicht jeder hat Informatik studiert.
Wer bist du und was ist deine Aufgabe im ADA Lovelace Center?
Mein Name ist Paulina Sierak und ich leite gemeinsam mit Prof. Bernd Bischl und Prof. Thomas Seidl von der LMU die Gruppe Data Efficient Automated Learning. Innerhalb der Gruppe beschäftigen wir uns mit Themen aus dem ADA Lovelace Center, insbesondere mit den Säulen K1 Automated Learning und K4 Few Labels Learning.
Wie bist du zum Fraunhofer gekommen und was fasziniert dich an deiner Arbeit in der angewandten Forschung?
In meiner bisherigen Karriere hat mir die Zeit im Bereich der angewandten Forschung während meiner Promotion am meisten Freude bereitet: Neue Ideen zu kreieren, neue Fragen zu stellen, Dingen auf den Grund zu gehen. Das hat mich einfach begeistert. Auch kam ich in der Zeit erstmals mit Maschinellem Lernen (ML) in Kontakt. Dieses Thema – und insbesondere auch die Anwendung von ML in der Produktion – wollte ich weiter erforschen. Mich fasziniert es, neuen Anwendungsfeldern und neuen Problemstellungen aus unterschiedlichen Technologien innerhalb der Domäne der Produktion auf den Grund zu gehen. Meine Leitfrage ist, WIE ein Problem gelöst werden kann und nicht OB.
Was würdest du jungen Frauen mitgeben, die sich für eine wissenschaftliche Laufbahn interessieren?
Es ist wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, ob frau grundlagenorientiert oder anwendungsorientiert forschen möchte. Wenn die Antwort „anwendungsorientiert“ ist, bewerbt euch bei Fraunhofer 😉
Auch unser Institut, das Fraunhofer IIS, fördert Frauen in der Wissenschaft und kümmert sich unter anderem um weiblichen Nachwuchs: Das »josephine® Mentoring-Programm« richtet sich an Studentinnen der MINT-Fächer und stellt diesen Mentorinnen an die Seite. Der regelmäßige Austausch dient der beruflichen Orientierung. Darüber hinaus gibt es ein begleitendes Rahmenprogramm, um Kompetenzen gezielt zu fördern.
Die Fraunhofer-Gesellschaft setzt sich insgesamt für die Förderung von Wissenschaftlerinnen ein. Vor einigen Tagen erst fand der Wissenschaftscampus – das Sprungbrett für Frauen in die Forschung – in München und Holzkirchen statt.
Es gibt weiterhin auch das Programm »TALENTA« der Fraunhofer-Gesellschaft mit dem Ziel, Frauen für die angewandte Forschung zu gewinnen und zu fördern.
Wir suchen Verstärkung und freuen uns über Bewerbungen!
Women research ahead!
Margaret Hamilton. Jane Goodall. Marie Curie. Jennifer Doudna. Tiera Guinn. Ada Lovelace.
What connects us?
Curiosity and the desire to get to the bottom of things. And: our gender. We are women in science – scientists. Today is Ada Lovelace Day, celebrated annually on every second Tuesday in October, and named after me to honor me as the first female programmer and to give visibility to women in science, computer science, mathematics and technical professions.
This is because women are still underrepresented in science, their share in industrial research and development is low, and chairs and leadership positions are just as rarely held by women.
We are already well on our way, but we want to do more
At the ADA Lovelace Center, we want to help make more room for women in research. So today I would like to introduce you to three female scientists from the research project and, of course, let them have their say.
Who are you and what is your function at the ADA Lovelace Center?
My name is Michaela Benz and I lead the applications „Robust AI for Digital Pathology“ and „EmPath – Empowering Pathologists with AI Authoring“ at the ADA Lovelace Center. Our goal is to develop robust AI methods for pathology that can be customized with little data, for example, to automatically analyze tumor composition. The competence pillars „Few Labels Learning“ and „Few Data Learning“ therefore play a big role and due to the questions from the applications I also work in these pillars.
How did you come to Fraunhofer and what fascinates you about your work in applied research?
I am particularly fascinated by the interdisciplinary collaboration and the insights into medical issues. I also find it exciting to work at the interface between research and transfer into applications. My professional career was not straightforward. After completing my teaching degree, I was tempted to learn something new. By chance, I discovered a notice for a doctoral position in an interdisciplinary collaborative research center at the university. That’s how I got in touch with Fraunhofer IIS.
What advice would you give to young women who are interested in a career in science?
I think it’s important to establish connections with other female scientists, because that creates additional mutual motivation and you can exchange ideas about issues and topics that are concering you all. The josephine® mentoring program for female students at Fraunhofer IIS, for example, is one way to do this. I have already been a mentor in this programme twice.
Who are you and what is your function at the ADA Lovelace Center?
My name is Jessica Deuschel and together with my ADA Lovelace colleagues I am researching how information from different modalities can be linked to predict automatically affective states. The focus of our application „Comprehensible AI for multimodal state recognition“ is on the state of being overwhelmed, which is manifested, for example, by changes in modalities such as eye movement, pupil size, facial expression, or biosignals such as ECG or skin conductivity. Furthermore I find the question very exciting of how to combine individual sensors depending on their reliability to enable greater transparency and robustness particularly.
How did you come to Fraunhofer and what fascinates you about your work in applied research?
I came to Fraunhofer IIS through the ADA Lovelace Center. After my math studies, I was interested in going deeper into the field of data analysis and learning methods. I was made aware of the ADA Lovelace Center by my professor.
What fascinates me about applied research, specifically in the area of multimodal state recognition, is the interplay from a wide range of different fields such as image processing, medical engineering, psychology, and AI. The versatility, creativity, collaboration in interdisciplinary teams, and learning on my own make working in applied research attractive to me.
What advice would you give to young women who are interested in a career in science?
The most straightforward way to get started is to work as a student assistant at a university or at Fraunhofer IIS. A cross-entry is also possible in principle, because Fraunhofer IIS consists of a diverse team, and not everyone has studied computer science.
Who are you and what is your function at the ADA Lovelace Center?
My name is Paulina Sierak and I lead the Data Efficient Automated Learning group together with Prof. Bernd Bischl and Prof. Thomas Seidl from LMU. Within the group we deal with topics from the ADA Lovelace Center, in particular with the pillars K1 Automated Learning and K4 Few Labels Learning.
How did you come to Fraunhofer and what fascinates you about your work in applied research?
During my career until now, I have most enjoyed the time working in the field of applied research during my PhD: Creating new ideas, asking new questions, getting to the bottom of things. That simply excited me. It was also during this time that I first came into contact with machine learning (ML). I wanted to explore this topic further – and especially the application of ML in production. I am fascinated by getting to the bottom of new application areas and new problems from different technologies within the domain of manufacturing. My driving question is HOW a problem can be solved, not IF.
What advice would you give to young women who are interested in a scientific career?
It is important to be clear about whether you want to do basic or applied research. If the answer is „application-oriented,“ apply to Fraunhofer 😉
Our institute, Fraunhofer IIS, also promotes women in science and, among other things, takes care of young female scientists: The „josephine® Mentoring Program“ is aimed at female students of STEM subjects and provides them with mentors. The regular exchange serves as a career orientation. In addition, there is an accompanying framework program to promote competencies in a targeted manner.
The Fraunhofer-Gesellschaft as a whole is committed to promoting female scientists.
Just a few days ago, the Science Campus – the springboard for women into research – took place in Munich and Holzkirchen.
There is also the Fraunhofer-Gesellschaft’s „TALENTA“ program, with the goal of attracting and promoting women in applied research.
We are looking for reinforcements and are happy to receive applications!