Projekt ProTraFo

Verbesserung des Wissenstransfers in KMU und Handwerk – Erkenntnisse und Potentiale am Beispiel der Dienstleistungsforschung

Projektbeschreibung

Forschungstransfer ist kein Selbstzweck. Er darf nicht aus einer reinen Innensicht der Forschungs- und Transfereinrichtungen durchgeführt werden, sondern sollte sich an dem Bedarf und den Rahmenbedingungen der Zielgruppe orientieren, um möglichst umfassende Transferwirkungen zu erzielen.

Mit dem Verbundvorhaben ProTraFo wird deshalb die Zielsetzung verfolgt, Mechanismen für einen bedarfsorientierten Wissenstransfer zu untersuchen und auf dieser Basis geeignete Modelle, Maßnahmen und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Vor dem Hintergrund der jeweiligen volkswirtschaftlichen Bedeutung wurden dabei zwei Schwerpunkte gewählt: zum einen der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – 99,5% aller Unternehmen in Deutschland sind zur Gruppe der KMU zu zählen und in ihnen arbeiten rund 58 % aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ifm Bonn 2020); zum anderen der Fokus auf den Dienstleistungssektor – über 70 Prozent der Bruttowertschöpfung in Deutschland wird bereits seit längerem im Dienstleistungssektor erwirtschaftet (Statistisches Bundesamt 2021).

Forschungslücke

Im Bereich des Wissenstransfers zwischen Forschung und Praxis besteht eine signifikante Forschungslücke. Insbesondere fehlt es an systematischen Ansätzen, die es ermöglichen, Beratungs- und Transferlösungen passgenau an die Bedürfnisse verschiedener Stakeholder anzupassen. Bisherige Modelle berücksichtigen oft nicht die spezifischen Anforderungen unterschiedlicher Transferdimensionen, wie Transferformate, Transferziele und Transferadressaten. Diese Lücke erschwert es, effiziente und effektive Wissenstransferprozesse zu entwickeln, die in der Praxis anwendbar sind und einen echten Mehrwert bieten

Projektziel

Als zentrales Projektziel gilt die Schaffung eines sogenannten Transferwürfels. Dieser soll den Stakeholdern (zumeist Multiplikatoren) die Möglichkeit geben, eine passgenaue Beratungslösung im Kontext des Wissenstransfer zu generieren und so an deren Kunden weiterzugeben. Dabei sind die in diesem Projekt definierten Transferdimensionen, nämlich die Transferformate, die Transferziele und die Transferadressaten zu berücksichtigen. Durch deren Kombination innerhalb des Transferwürfels bzw. Transferquaders wird es möglich eine kustomisierte Lösung zu erzeugen.

Methodik

Um die Forschungslücke zu schließen, werden innerhalb des Projekts ProTraFo qualitative sowie quantitative Forschungsmethoden genutzt. Zur Datenerfassung wurden zunächst mit automatisierten Webrecherchen (sog. Webscraping) Forschungsdatenbanken nach Informationen durchsucht. Im Anschluss wurden mit den kontextuell sinnvollen Informationen und mithilfe quantitativer und qualitativer Methoden Befragungsdesigns konzipiert. Durch quantitative Befragungen von Multiplikatoren und Unternehmen konnten bereits signifikante Zusammenhänge erhoben werden. Anschließend werden diese innerhalb von Expertenworkshops überprüft bzw. validiert.

Forschungsergebnis

Das Projekt ProTraFo befindet sich derzeit in der Phase der Datenauswertung und Validierung. Erste Ergebnisse aus der quantitativen Befragung von Unternehmen zeigen vielversprechende Zusammenhänge im Bereich des Wissenstransfers auf. Diese vorläufigen Erkenntnisse werden nun in Expertenworkshops weiter überprüft und validiert. Ziel ist es, auf Basis dieser Daten den Transferwürfel zu entwickeln, der durch die Kombination von Transferformaten, Transferzielen und Transferadressaten eine kustomisierte Beratungslösung ermöglicht. Endgültige Forschungsergebnisse werden im weiteren Verlauf des Projekts erwartet.