Card Sorting stellt eine elaborierte Methode zur Entwicklung von Menü- und Navigationsstrukturen dar. Es lassen sich die drei Formen offenes, geschlossenes und reverse Card Sorting unterscheiden. Bezüglich der offenen Form kann die Suche nach passenden Navigationsbegriffen eine Intention darstellen. Die Probanden werden angeleitet, zu Umschreibungen auf einer Karte geeignete Benennungen zu finden. Diese Benennungen oder vorgegebene Begriffe sollen anschließend zu Inhalten gruppiert werden. Dabei besteht die Möglichkeit, eine feste Anzahl von Inhalten festzulegen. Daraufhin haben die Testpersonen die Aufgaben, passende Kategorienamen zu finden. Geschlossenes Card Sorting stellt das Einsortieren von Begriffen in bereits feste Kategorien dar. Aus diesem Grund ermöglicht es einen nicht so detaillierten Einblick in das mentale Modell des Probanden wie die offene Form, ist allerdings ökonomischer durchzuführen, da weniger Zeit benötigt wird. Reverse Card Sorting findet seinen Einsatz bei einer schon erstellten Navigationsstruktur. Die Testpersonen erhalten eine Aufgabe, die sie mit einer vorhandenen Struktur lösen sollen – beispielsweise einen bestimmten Inhalt zu finden. Mögliche Kriterien stellen hier die Erfolgsquote (Anteil derer, die die gesuchte Information gefunden haben) und die Direktheit (Anteil derer, die während der Suche keine Rückschritte vorgenommen haben) dar. Generell ist sowohl eine Gruppen- als auch Einzeltestung möglich. Die Entscheidung sollte auf Grundlage der Ökonomie und des Erhebungsziels getroffen werden.